Der Begriff "Agilität“ wird häufig mit dem Einsatz von agilen Frameworks wie Scrum gleichgesetzt. Aus meiner Sicht ist dies eine irreführende Vereinfachung. Agilität ist für mich eine Denkweise und keine Methode.
Agilität bedeutet den Mitarbeitern Freiraum und Eigenverantwortung zu geben, einen geschützten Raum zum Wachstum zu bieten. Agiles Denken orientiert sich daran kontinuierlich Mehrwert zu generieren. Mehrwert für Kunden, Mitarbeiter und somit auch für das Unternehmen. Und Agilität bedeutet kontinuierliche Arbeit an der Unternehmenskultur, an Werten wie Anerkennung, Vertrauen und Inspiration.
Eine agile Transformation, die sich auf den Einsatz von Tools und Methoden beschränkt, kann nur einen Teil der Potenziale heben. Ohne die Entwicklung eines agilen Mindsets und entsprechender Kompetenzen kann die Transformation nicht dauerhaft gelingen.
Agilität ist Voraussetzung um in einer sich schnell und mitunter unvorhersehbar verändernden Umgebung erfolgreich zu sein. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist unbestritten Resilienz: die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen und Individuen gegenüber Störungen und Krisen.
Ohne individuelle Resilienz ist eine Lern- und Fehlerkultur, wie sie agile Organisationen benötigen, undenkbar. Aspekte der individuellen Resilienz können auf die organisationale Resilienz übertragen und ergänzt werden.
Disruptive Geschäftsmodelle und wirtschaftliche Krisen fordern die Resilienz von Unternehmen um schwierige Situation zu bestehen. Dies erkannte auch die ISO und definierte die Norm ISO 22316:2017 für organisationale Resilienz.
Die für Resilienz und Agilität notwendigen Kompetenzen überdecken sich in weiten Teilen. Konsequent gefördert verstärken sich die positiven Effekte beider - sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Unternehmen.
„Gestaltet die anstehende Transformation gemeinsam mit den Menschen!“. So lautet der 8. Leitsatz für die Gestaltung der Arbeitswelt 4.0, herausgegeben vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium.
Ein so umfassender Wandel, wie er den Unternehmen bei der digitalen Transformation bevorsteht, ruft bei Mitarbeitern Ängste und Widerstände hervor. Um diese aufzulösen ist ein ernsthafter Dialog von Management und Mitarbeitern notwendig.
In diesem Dialog geht es nicht darum die Mitarbeiter qua Hierarchie zu überzeugen. Vielmehr muss das wertgeschätzt werden, was bereits vorhanden ist. Es gilt abzuwägen was verändert werden kann und Neues so einzuführen, dass es auf eine möglichst breite Akzeptanz im Unternehmen trifft.
Coaching ist ein wertvolles Tool um die Barrieren in der Unternehmenskultur und bei den Beteiligten abzubauen. Durch Einzel-Coachings können Widerstände reflektiert und überwunden werden. In Team-Coachings können Silos innerhalb der Organisation aufgebrochen werden.
Denn nur wenn alle Beteiligten teamübergreifend am gleichen Ziel arbeiten kann eine Transformation des Unternehmens erfolgreich sein.